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Space Shuttle - STS 51-L (025) - Challenger (010)

STS 51-LDie Challenger-Katastrophe: Tod der sieben Astronauten kurz nach dem Start

» Daten:
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Start: |
28. Jan. 1986, 16:38 GMT
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Ende: |
28. Jan. 1986, 16:39 GMT Explosion der Challenger
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» Crew: |
Scobee, Smith, Resnik, Onizuka, McNair, Jarvis, McAuliffe
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» Nutzlast: |
TDRS-B, SPARTAN/HALLEY, MPESS, CHAMP, FDE, RME, TISP, SSIP (x3)
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 Die Raumfähre Challenger explodierte am 28. Januar 1986 nur eine Minute nach dem Start. Dabei kam die siebenköpfige Besatzung ums Leben. Es wäre der 25. Flug eines Space Shuttle in eine Erdumlaufbahn gewesen. Die besondere öffentliche Aufmerksamkeit galt dieses Mal dem ersten Raumflug einer Lehrerin.
Aufgrund schlechten Wetters und niedriger Temperaturen war der Start bereits um eine Woche verschoben worden. Auch der 28. Januar war ungewöhnlich kalt, kälter als bei früheren Shuttle-Starts. Um 11:38 Ortszeit erfolgte die Zündung. Bereits eine halbe Sekunde später stieg vom linken Feststoffbooster eine schwarze Rauchwolke auf. Bis zum Abheben des Shuttle wurde sie noch mehrmals gesichtet.
Bei späteren Untersuchungen wurde die Ursache für den Rauch ermittelt: Öl und Gummi der Verbindungsringe verbrannten aufgrund einer Undichtigkeit. Etwa dreißig Sekunden nach dem Start geriet die Raumfähre wie erwartet für etwa dreißig Sekunden in eine Turbulenzzone, was durch die Triebwerke des Shuttles ausgeglichen wurde. Nach 58,78 Sekunden erschien eine offene Flamme im unteren Bereich des Boosters. Bereits eine halbe Sekunde später war sie sogar ohne Bildverstärkung sichtbar.
Zur selben Zeit zeigte die Telemetrie einen Druckunterschied zwischen dem rechten und dem linken Booster an. Aufgrund des Lecks an der Verbindungsstelle zwischen zwei Elementen des Boosters sank der Druck zu schnell. Die Flamme wurde durch den Luftwiderstand nach unten und zur Seite abgelenkt. Sie traf so auf den externen Tank, in dessen unterem Teil sich flüssiger Wasserstoff befand.
Etwa 65 Sekunden nach dem Start war der externe Tank der Raumfähre durchgeschmolzen. Flüssiger Wasserstoff trat aus und verbrannte. Auch der Druck im Wasserstofftank sank jetzt zu schnell. Durch die große Hitze gab die untere Verbindung zwischen Booster und externem Tank nach. Der Booster rotierte nun frei um die obere Verbindung. Etwa zur selben Zeit gab auch die Hülle des externen Tanks nach.
Der Wasserstoff strömte frei aus und erzeugte zusätzlichen Schub. Dies drückte den Wasserstofftank nach oben in die Struktur, die ihn vom Sauerstofftank trennte. Der Booster kollidierte nun mit dem oberen Teil des externen Tanks und zerstörte auch den Sauerstofftank. Innerhalb von einigen Millisekunden verbrannten Wasserstoff und Sauerstoff der beiden Tanks und hüllten die Challenger in eine weiße Wolke.
In einer Höhe von etwa 15 km und bei einer Geschwindigkeit von Mach 1,92 zerrissen die auftretenden Kräfte die Raumfähre. Die verschiedenen Teile flogen in alle Richtungen, wobei das Haupttriebwerk der Challenger immer noch arbeitete. Die Wrackteile stürzten zur Erde. Dabei öffneten sich auch die Fallschirme der wiederverwendbaren Booster. ZU diesem Zeitpunkt glaubte man noch, die Besatzung habe sich retten können.
Noch lange nach dem Unglück wurde darüber diskutiert, ob die Besatzung sofort umgekommen war oder die Minuten des Absturzes hilflos miterleben musste. Es gab keine eindeutige Antwort auf diese Frage, da alle Daten fehlten. Später wurden die gefundenen Trümmer aus dem Meer gefischt und wie bei einem Puzzle wieder zusammengesetzt, wobei das Durchbrennen des externen Tanks bestätigt werden konnte.
Die eigentliche Ursache lag jedoch im Versagen der Dichtungsringe zwischen den Bestandteilen des Boosters. Ein Grund dafür könnte die ungewöhnliche Kälte sein. Durch sie war der Dichtungsring steifer als sonst und reagierte zu langsam. Als Folge blieb der Booster während des Starts undicht. Heiße Gase, die nun durch diese Öffnung austraten, bewirkten ein allmähliches Abbrennen des Gummis und die Katastrophe war nicht mehr aufzuhalten.
Nächste Mission: » STS 26 |
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