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Erde - Landschaftsformen
MeeresstraßenEine Meeresstraße ist ein schmales Gewässer, das eine Insel vom Festland trennt oder zwei viel ausgedehntere Gewässer miteinander verbindet.
Zu den bekanntesten Beispielen gehören die Straße von Hormuz, die den Persischen Golf mit dem Golf von Oman verbindet, die Straße von Dover zwischen der Nordsee und dem Ärmelkanal sowie die Straße von Gibraltar, die das Mittelmeer mit dem Atlantik verbindet.
Die Straße von Gibraltar zwischen Afrika und Europa wird schon seit Jahrtausenden für den Schiffsverkehr genutzt; in der Antike betrachtete man sie als das westliche Ende der Welt, und ihr lateinischer Name lautete "Fretum Herculeum", das meist mit "Säulen des Herkules" übersetzt wird. Die Straße ist 58 km lang und an ihrer engsten Stelle zwischen Punta Marroquí in Spanien und Point Cires in Marokko nur 13 km breit.
Meeresstraßen können große wirtschaftliche und strategische Bedeutung haben, da sie oft wichtige Schifffahrtsrouten sind. Die Straße von Dover und die Straße von Gibraltar gehören zu den meist befahrenen Wasserstraßen der Welt, und die Straße von Hormuz bietet Supertankern Zugang zum Persischen Golf, wo sie in den Häfen der Golfstaaten Erdöl laden.
In Meeresstraßen herrschen oft sehr starke Strömungen, da hier im Lauf der Gezeiten riesige Mengen von Wasser sehr schnell durch einen relativ schmalen Engpass gedrückt werden können. Manchmal zeigt diese Strömung auch an, dass hier Wasser zwischen zwei großen Gewässern ausgetauscht wird. Durch die Straße von Gibraltar bewegt sich die Oberflächenströmung mit einer Geschwindigkeit von 2 Knoten ostwärts. In einer Tiefe von rund 120 Metern fließt dagegen ein kalter, salzhaltiger Wasserstrom aus dem Mittelmeer nach Westen. Studien ergaben, dass mehr Wasser in das Mittelmeer hinein- als hinausströmt. Dieses Ungleichgewicht zeigt, wie wichtig die Straße von Gibraltar ist, denn ohne sie würde das Mittelmeer bald ein unwirtlicher Salzsee, der schließlich sogar komplett austrocknen würde. |
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