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ISS - ISS AF-8A (033) - Atlantis (025)  

ISS AF-8A
(Hauptgitterstruktur "ITS S0")

Shuttle Montageflug zur ISS (STS 110):
Lieferung und Montage der Hauptgitterstruktur S0 und eines mobilen Schienenwagens.


» Daten:
Start:  08. Apr. 2002, 20:44 GMT
Ziele:  Außenbordmanöver: 11. Apr. 2002, 14:36 GMT
Außenbordmanöver: 13. Apr. 2002, 14:09 GMT
Außenbordmanöver: 14. Apr. 2002, 13:48 GMT
Außenbordmanöver: 16. Apr. 2002, 14:29 GMT
Ende:  19. Apr. 2002, 16:28 GMT
Landung (Erde)
» Crew:  Bloomfield, Frick, Ross, Smith, Ochoa, Morin, Walheim
» Nutzlast:  ISS 8A, ITS SO, MT

Die 13,2 Meter lange, 5 Meter breite und 4,6 Meter hohe, rund 12 Tonnen schwere Hauptgitterstruktur ITS S0 bildet das Kernstück der lang gestreckten Rahmenkonstruktion der Raumstation. In Verlauf künftiger Bauphasen werden an ihr je fünf Einzelstrukturelemente (ITS P1/S1, ITS P3/S3, ITS P4/S4, ITS P5/S5 und ITS P6/S6) angebracht, die quer (Backbord/Steuerbord) zur Hauptachse verlaufen. An diesen befinden sich schließlich die großen Photovoltaik-Flügel zur Energieerzeugung und die Radiatoren für die Wärmeregulierung der Station. (In der gegenwärtigen Konstruktion der ISS gibt es keine Träger mit der Bezeichnung ITS P2 bzw. ITS S2. Die Nummerierung stammt noch aus der früheren Konstruktion der ursprünglich geplanten Raumstation Freedom.)

Über die Gitterstruktur ITS Z1 ist die Hauptgitterstruktur ITS S0 mit den unter atmosphärischem Druck stehenden Modulen verbunden, in denen die Mannschaft lebt und arbeitet. Entlang der Rahmenkonstruktion verlaufen die Kabel für Elektroenergie und Nachrichtenverbindungen, sowie Ammoniakleitungen für das Wärmeregulationssystem. Auf der Rahmenkonstruktion sind zwei Stromwandler angebracht, die die von den Solarzellen kommende Spannung und Stromstärke an die in den Modulen benötigten Werte anpassen.

Weiterhin befinden sich auf der Hauptgitterstruktur ITS S0 die externe Videoausrüstung, Plasma-Kontakte und die Antennen zum Empfang der Funksignale des weltweiten Ortungssystems, das die Position der Station während der Experimente zur Erdbeobachtung sowie beim Andocken von Versorgungsfahrzeugen und neuen Modulen überwacht.

Die Hauptgitterstruktur ITS S0 ist außerdem mit Schienen und dem mobilen Schienenwagen (MT, Mobile Transporter) für den Canadarm2 ausgestattet: Durch die Befestigung des Roboterarms der Station auf einer bei der nächsten Shuttle-Mission gelieferten Plattform (MBS, Mobile Base System) des Schienenwagens kann er entlang der Hauptgitterstruktur ITS S0 verschoben werden, um weitere Module und Komponenten an ihre jeweiligen Bestimmungsorte zu transportieren und auch entlegene Außenstellen der Station zu erreichen.

Nachdem die ITS S0 mit dem Roboterarm der Station aus der Ladebucht des Shuttles gehoben und an der vorgesehenen Stelle am oberen Ende des amerikanischen Labormoduls Destiny verankert wurde, erfolgte während des ersten Außenbordmanövers die Montage der Kabel für die Strom-, Daten- und Flüssigkeitsleitungen sowie beim zweiten EVA die Befestigung von Verbindungsstreben zwischen ITS S0 und Destiny.

Das dritte Außenbordmanöver war nötig, um eine Anzahl von Anschlüssen neu zu konfigurieren, die den Roboterarm der Station Canadarm2 mit Strom von der Raumstation versorgen. Er kann nun von der ITS S0 anstatt von Destiny versorgt werden. Nachdem bei dieser Gelegenheit die Halteklammern vom Schienenwagen entfernt worden waren, die diesen während des Starts an der ITS S0 gesichert hatten, stand einer "Jungfernfahrt" nichts mehr im Wege. Nach einer halbstündigen Fahrt verhinderte die empfindliche Software des Schienwagens zunächst das automatische Einrasten an der beabsichtigten Arbeitsstelle. Die Schwerelosigkeit bewirkte, dass der Wagen von seinen Schienen minimal abhob. Das genügte aber bereits, um die magnetischen Sensoren zu stören, die die relative Position zu jeder Arbeitsstelle angeben. Folglich verloren die Sensoren den Kontakt mit dem magnetischen Positionierungsstreifen auf den Schienen und verhinderten ein automatisches Einrasten. Ein manuelles Einrasten durch das Erteilen von Kommandos war allerdings möglich. Eine Softwaremodifikation soll dieses Problem jedoch lösen. Während dieser ersten Tests legte der Schienenwagen eine Strecke von 22 Metern zurück.

Beim vierten und letzten EVA der Mission wurde eine 4,3 Meter lange Leiter montiert, die von der Luftschleuse Quest zur Hauptgitterstruktur ITS S0 führt und so bei Außenbordaktivitäten einen schnelleren Verbindungsweg zur Montage weiterer Gitterstrukturen ermöglicht. Außerdem installierten die beiden Astronauten zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen bei künftigen Ausstiegen Flutlichtscheinwerfer am Verbindungsknoten 1 Unity und dem US-Labormodul Destiny. Das Außenbordmanöver endete mit der Montage einer Arbeitsplattform an der Raumstation und dem Anbringen von Stoßdämpfern am Schienenwagen, der Installation weiterer Stromwandler und Stromkreislaufunterbrecher sowie der Isolation einer der vier Navigationsantennen an der Hauptgitterstruktur.

Nächste Mission:
» ISS AF-4S





 
 
 
 

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