Mars Global S. - Delta II (053)  

Mars Global Surveyor

Ziel der Mission ist die bislang detaillierteste Kartographie der Marsoberfläche.

» Daten:
Start:  07. Nov. 1996, 17:00 GMT
Ziel:  Umlaufbahn (Mars): 01. Feb. 1999
» Nutzlast:  MOC, TES, MOLA, RS, MAG/ER
Leergewicht im Orbit: 1.062,1 kg

Bild vergrößernDie Phasen des Aero-Breaking-Manövers
©NASA/JPL

Der Mars Global Surveyor sieht aus wie eine Box mit flügelähnlichen Solar-Paddeln an jeder Seite. Sie ist in zwei Bereiche geteilt, einen kleineren Bereich mit allen wissenschaftlichen Instrumenten (Equipment Module) und das Propulsion Module, das die Antriebsraketen und den Treibstoff enthält. Die wissenschaftliche Ausrüstung besteht aus einem Elektro-Reflektometer, einem Magnetometer, einer hochauflösenden Kamera, einem Höhenmesser, einem starken Radiostrahlungsempfänger, Temperaturmessgeräten und einer Sendeanlage.

Nach einem Flug von rund 10 Monaten schwenkte Mars Global Surveyor am 12. September 1997 in eine Kreisbahn um den roten Planeten. Mittels zweier Aero-Breaking-Phasen wurde das Raumfahrzeug bis zum Februar 1999 in verschiedene Höhen rund um den Mars gebracht. Bei diesen Manövern wird die Sonde bei jeder Berührung mit der Atmosphäre in eine engere Kreisbahn gezwungen und ihre Geschwindigkeit verlangsamt. Ursprünglich sollte der Zielorbit ein Jahr früher erreicht werden. Als man jedoch im Oktober 1997 feststellte, dass ein "Drag-Flap" am Ende eines Solar-Panels leicht angebrochen war, musste das Manöver weitaus sanfter angegangen werden als geplant. Diese Flaps werden zum Bremsen während des Aero-Breakings benutzt. Ab März 1999 wurden schließlich sowohl die Solarzellen zur Sonne und die Hauptantenne zur Erde gerichtet, als auch alle Instrumente in Richtung Mars positioniert.

Bild vergrößernDer Lowell Krater
©NASA/JPL/MSSS

Das erste Ziel der Mission ist es, die Oberfläche des roten Planeten mit all ihren saisonalen Veränderungen während eines kompletten Marsjahres von 687 Tagen zu beobachten und zu kartographieren. Eine Umrundung des Mars durch Mars Global Surveyor dauert etwa 118 Minuten. Dabei fliegt die Sonde in einem Abstand von höchstens 378 Kilometern und einer maximalen Annäherung von 56 Kilometern um den Mars. Nachdem dieses erste Ziel Ende Januar 2001 erreicht wurde, begann eine erweiterte Mission, die bis April 2002 dauern soll. Anschließend soll Mars Global Surveyor als Kommunikations-Satellit dienen, um Daten von zukünftigen Mars-Landungen zurück zur Erde zu übermitteln.

Bild vergrößernDas Far West Candor Chasma
©NASA/JPL/MSSS

Während der Mission lieferte Mars Global Surveyor beeindruckende Aufnahmen unseres Nachbarplaneten zur Erde, auf denen Details zu erkennen waren, die manche als Beweise für eventuell noch vorhandenes Wasser auf dem Mars werten. Als zwanzig Jahre zuvor Mariner 9 erste Hinweise auf Wasservorkommen in der Vergangenheit des Planeten fand und Bilder von Kanälen, ausgetrockneten Seen und Tälern auf dem Mars zur Erde übermittelte, stellte sich die Frage, wohin das Wasser verschwunden war, nachdem es vor einigen Milliarden Jahren auf dem Planeten geflossen war. Im Juni 2000 konnten Bilder des Mars Global Surveyor eine mögliche Antwort geben: Das Wasser verschwand im Boden und befindet sich eventuell noch immer dort. Weitere Bilder, die im Dezember 2000 gemacht wurden, zeigen noch deutlichere Spuren der Erosionen, die durch das Wasser verursacht wurden.

Bild vergrößernDie Aufnahmen zeigen links die beste Viking-Aufnahme von 1976. In der Mitte eine Aufnahme, die der Mars Global Surveyor am 5.4.1998 aus einer Flughöhe von 444 km machte. Rechts ist diese Aufnahme nochmals bearbeitet und kontrastverstärkt worden.
©NASA/JPL

Die Bilder der Mars Orbiter Camera konnten auch manchen Marsmythos aufklären. Bei der 220. Umkreisung des Planeten im April 1998 überflog die Sonde beispielsweise die Cydonia-Region: Das ist die Gegend, in der die Viking-Sonden 1976 das berühmte Marsgesicht fotografiert hatten. Dieses hatte immer wieder zu Spekulationen über intelligentes Leben auf dem roten Planeten Anlass gegeben. Die neuen Bilder konnten jetzt das Geheimnis enträtseln. Das Marsgesicht in Cydonia ist nichts anderes als ein gewöhnlicher Berg mit einigen Kratern.

Kurz vor dem Abschluss versagte Mitte Januar 2001 ein Schwungrad, das die Sonde zur Stabilisierung benötigt. Es konnte jedoch sofort ein Reservesystem aktiviert werden, so dass die Kartographierung des roten Planeten ohne Unterbrechung weitergehen konnte.





 
 
 
 
 
 
 


 


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