MIR 

MIR

Sowjetische Raumstation in der Erdumlaufbahn. Nach 86.331 Erdumläufen stürzte die Station planmässig im März 2001 in den Südpazifik.


Bild vergrößernMIR mit angedocktem Space Shuttle
©NASA

Mit dem Start des Basismoduls 1986 begann die damalige Sowjetunion den Aufbau der dritten Generation bemannter Forschungslabors im Weltraum. Schritt für Schritt wurde die MIR aus weiteren fünf Modulen zu einer Raumstation mit einer Gesamtmasse von mehr als 130 Tonnen zusammengebaut: An das Basismodul schlossen sich Kvant, Kvant 2, Kristall, Spektr an. Erst 1996 wurde der Bau der Station mit dem Andocken des Moduls Priroda fertiggestellt. Als Raumtransporter setzte Russland die Sojuskapsel, die maximal drei Kosmonauten beförderte, sowie die unbemannte Progresskapsel ein.

Nach dem Ende des Kalten Krieges ermöglichte Russland im Rahmen internationaler Kooperationen westlichen Raumfahrtnationen die Nutzung seiner Raumstation. So konnten im Laufe der 15-jährigen Betriebszeit insgesamt 106 russische und ausländische Kosmonauten auf der MIR arbeiten. Deutsche Astronauten waren an insgesamt vier MIR-Missionen beteiligt: den beiden deutschen Missionen MIR '92 und MIR '97 sowie den beiden ESA-Missionen EUROMIR '94 und '95. Neben der Möglichkeit, wissenschaftliche und technologische Experimente in Schwerelosigkeit durchzuführen, konnten Wissenschaftler und Ingenieure während der MIR-Missionen vor allem auch neue Kenntnisse über das körperliche und psychische Verhalten von Menschen bei Langzeitraumflügen erlangen sowie Erfahrungen im Betrieb einer Raumstation sammeln. Besonders die in den letzten Jahren aufgetretenen technischen Pannen, die letztlich die russischen Kosmonauten mit ihren internationalen Kollegen erfolgreich gemeistert haben, brachten wertvolle Erkenntnisse, die jetzt für den Aufbau und den Betrieb der Internationalen Raumstation ISS von unschätzbarem Wert sind.

Missionen mit deutscher Beteiligung

17.03.1992 MIR '92 K.D. Flade
03.10.1994 EUROMIR '94 Dr. Ulf Merbold
03.09.1995 EUROMIR '95 Thomas Reiter
10.02.1997 MIR '97 Reinhold Ewald


Chronologie des kontrollierten Absturz der MIR im Südpazifik
In den frühen Morgenstunden des 23. März 2001 wurde dei MIR mit drei Bremsschüben zum kontrollierten Wiedereintritt in die Atmosphäre gebracht, um das anvisierte Zielgebiet im Südpazifik zu erreichen. Beim ersten Abbremsmanöver gegen 1:30 MEZ konnte die Station auf Höhen von 187,9 Kilometer im Perigäum - dem erdnächsten Punkt - bzw. 213,6 Kilometer im Apogäum gebracht werden. Das zweite Manöver brachte die Station dann auf Höhen von 218 bzw. 158 Kilometer. Mit den beiden Manövern konnte wie geplant eine hoch ellptische Bahn erreicht werden, deren erdnächster Punkt bereits über dem Wiedereintrittsbereich dem Südpazifik lag. Das dritte Bremsmanöver wurde um 6.07 Uhr MEZ bei einer Bahnhöhe von 215 Kilometer gestartet. Durch dieses Manöver wurde die Station auf eine Höhe von 160 Kilometer abgesenkt und der Kurs Richtung Südpazifik direkt eingeschlagen. Zum "Splashdown" der MIR-Trümmer im Südpazifik kam es schließlich gegen 07.00 Uhr MEZ.





 
 
 
 
 
 
 


 


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